28.03.2024, 06:00
Verstärkung im Rückraum, Kontinuität auf Außen und am Kreis
Der VfL Gummersbach hat nach dem Abstieg 2019 eine beeindruckende Entwicklung hingelegt und kämpft schon in der aktuellen Bundesliga-Saison um die Europapokal-Plätze mit. Für die kommende Spielzeit rüstet Gummersbach weiter auf. Der Altmeister auf dem Weg zu altem Glanz? Mit welchem Kader der VfL in der Saison 2024/25 plant:
Unter dem Führungsduo bestehend aus Geschäftsführer Christoph Schindler und Trainer Gudjon Valur Sigurdsson hat sich der VfL Gummersbach in den letzten Jahren kontinuierlich nach oben gearbeitet. Der ehemalige Weltklasse-Linksaußen Sigurdsson übernahm im Sommer 2020 das Cheftrainer-Amt beim VfL. Nach dem dritten Platz in seiner Debüt-Saison führte er den Altmeister 2022 zurück in die Beletage des deutschen Handballs.
Gummersbach überzeugte als Aufsteiger und erreichte direkt einen starken zehnten Platz. Die logische Konsequenz: Sigurdsson wurde zum zweiten Mal in Folge als Trainer des Jahres ausgezeichnet - nach der Ehrung in der 2. Liga nun also auch in der 1. Liga. Dabei setzt der Isländer im Verbund mit Schindler auf eine junge, entwicklungsfähige Mannschaft, die eben schon in der laufenden Spielzeit um die internationalen Ränge mitspielt.
"Man sieht ja allein am aktuellen Tabellenplatz (Anm. d. Red.: 7.), wie die Mannschaft sich sportlich entwickelt hat. Aber auch wie die Bevölkerung hier Anteil nimmt, welche Begeisterung hier herrscht - das ist Wahnsinn. Das hätte ich nie für möglich gehalten", so Heiner Brand gegenüber handball-world.
Für die kommende Saison hat der VfL nun schonmal ein echtes Ausrufezeichen gesetzt - und Kentin Mahé zurück in die Liga gelockt. Der französische Spielmacher ist mit dann 33 Jahren klar der älteste Eckpfeiler im Kader der Oberbergischen. Auch eben genau darum geht es den Verantwortlichen bei der Verpflichtung: Nicht nur die sportliche Qualität, die der frisch gebackene Europameister zweifelsohne mitbringt, sondern auch die Erfahrung und die Sieger-Mentalität Mahés soll helfen.
Außerdem weiß spätestens jetzt jeder um die Ambitionen des zwölffachen Meisters. "Das Ziel ist es definitiv, den VfL wieder dort hinzubringen, wo er hingehört", so Kentin Mahé im handball-world-Interview. Er kommt, um mit dem VfL an frühere Erfolge anzuknüpfen, um in Europa zu spielen. Das will er schon kurzfristig schaffen. Er rechnet sich mit Gummersbach auch Chancen im DHB-Pokal aus.
Für weitere Verstärkung im Rückraum soll Teitur Einarsson sorgen. Der Noch-Flensburger und Giorgi Tskhovrebadze auf der rechten Halbposition? Ein starkes Duo. Auf der linken Seite setzt der VfL vor allem auf Nationalspieler und Identifikationsfigur Julian Köster. Miro Schluroff ist der zweite Mann auf dieser Position.
Und auf der Spielmacher-Position gibt es dann nicht nur Star-Neuzugang Kentin Mahé, sondern auch U21-Weltmeister Ole Pregler, der derzeit stark aufspielt. Dominik Mappes und Tom Jansen sind die Akteure, die ihre Kaderplätze für die Neuen freimachen müssen.
Auf den Außenpositionen sowie am Kreis herrscht bei den Gummersbachern Kontinuität: Tilen Kodrin und Milos Vujovic für Linksaußen, Lukas Blohme und Mathis Häseler (ein weiterer U21-Weltmeister) für Rechtsaußen und am Kreis sollen Ellidi Vidarsson, Kristjan Horzen und Stepan Zeman ackern. Tom Kiesler wird für Sigurdsson weiterhin ein essenzieller Bestandteil in der Deckung sein.
Im Tor gibt es dagegen einen Wechsel: Der Vertrag von Tibor Ivanisevic wird nicht verlängert. Dafür hat der VfL vom Liga-Konkurrenten HC Erlangen Bertram Obling verpflichtet. Statistisch liegen Ivanisevic und Obling in dieser Saison sehr nahe beieinander. Während der Serbe bislang auf eine Paradenquote von 26,5 Prozent (bei durchschnittlich 11:11 Einsatzzeit) kommt, steht der Däne bei 27,7 Prozent (12:28 Minuten). Ob sich die Gummersbacher auf dieser Position tatsächlich merklich verbessern, bleibt also abzuwarten.
Teitur Einarsson (SG Flensburg-Handewitt), Bertram Obling (HC Erlangen), Kentin Mahé (Telekom Veszprém/HUN)
Tibor Ivanisevic (Frisch Auf Göppingen), Dominik Mappes (HSG Wetzlar), Co-Trainer Anel Mahmutefendic (Cheftrainer beim HSC Coburg), Moritz Köster (TSV Bayer Dormagen), Finn Schroven (TSV Bayer Dormagen), Tom Jansen (ASV Hamm-Westfalen)
Nummer | Name | Position | Geburtsdatum |
---|---|---|---|
12 | Daniel Rebmann | Torwart | 16.01.1994 |
Bertram Obling | Torwart | 26.09.1995 | |
4 | Ellidi Snaer Vidarsson | Kreisläufer | 15.11.1998 |
5 | Tilen Kodrin | Linksaußen | 14.05.1994 |
6 | Milos Vujovic | Linksaußen | 05.09.1993 |
7 | Julian Köster | Rückraum Links | 16.03.2000 |
8 | Lukas Blohme | Rechtsaußen | 07.11.1994 |
11 | Mathis Häseler | Rechtsaußen | 25.06.2002 |
15 | Miro Schluroff | Rückraum Links | 25.04.2000 |
19 | Giorgi Tskhovrebadze | Rückraum Rechts | 19.02.2001 |
23 | Ole Pregler | Rückraum Mitte | 26.05.2002 |
27 | Kristjan Horzen | Kreisläufer | 08.12.1999 |
30 | Tom Kiesler | Rückraum Links | 24.04.2001 |
66 | Stepan Zeman | Kreisläufer | 09.05.1997 |
Teitur Einarsson | Rückraum Rechts | 23.09.1998 | |
Kentin Mahé | Rückraum Mitte | 22.05.1991 |
Wechselbörse Handball-Bundesliga
Kentin Mahé will mit Gummersbach zurück nach Europa: "Da gehört der VfL hin"
Heiner Brand über VfL Gummersbach in Handball-Bundesliga: „Hätte ich nie für möglich gehalten"
bec